ARCHIV: CINEPLEX / KUNSTHALLE/ NEUE MITTE / BANKGEBÄUDE |
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UMFRAGE ZUM VOLKSBANK-GEBÄUDE hier.
12.Juli 2006: Das neue Gebäude wird offiziell eröffnet
In seinem Antwortschreiben vom 13.3.2002 bestätigt der zuständige Dezernent BGM Vaupel, daß die " festgesetzte Baugrenze auf einer Länge von ca. 30 m um im Mittel ca. 2,50 m überschritten" wird.
"Im Rahmen des Bauantrages" sei dann, "bezogen auf die südwestliche Baugrenze, für die Nebenräume der Kunsthalle die Überschreitung zugelassen worden, da sie städtebaulich vertretbar" sei. Als Pläne des Bank-Neubaus bekannt wurden wollten wir wissen, ob die vorgesehenen Abstände unter Berücksichigung dieser Überschreitung eingehalten würden. BGM Vaupel teilte am 27.5.04 mit, daß eine Verschiebung des neuen Baukörpers um 3 Meter erfolgen soll, um dies auszugleichen. Die von Herrn Ehrig jetzt heruntergespielte Kritik hatte also durchaus ihre Berechtigung.
(Thema aufgegriffen von der OP am 7.9.2005 (www.op-marburg.de))
Am 8.6.04 erfolgte offiziell der erste Spatenstich für den letzten Bauabschnitt des Komplexes Marburg Mitte auf dem Gelände des ehem. Luisabades, dem im September die Bauarbeiten folgen sollten- indessen aber bis Mitte Oktober nicht begonnen hatten. Inzwischen wurde seit November 2004 mit den Ausschachtarbeiten begonnen.
Offenbar hat erst die Übernahme des Grundstücks durch die Marburger Bank bzw.deren Leasing Firma von den bisherigen Investoren den Fortgang des Projektes ermöglicht. Im ersten Bauabschnitt (Gerhard Jahn Platz) sind bis heute, viele Jahre nach Fertigstellung, große Gewerbeflächen nicht vermietet.
So soll nach einer Vorlage der Planungsgesellschaft Ehrig das neue Gebäude aussehen:
Im Erdgeschoss ist ein Kundencenter der Bank geplant, die auch den ersten Stock nutzen will. Ferner: Büros, Praxen , eine Tiefgarage mit 90 Plätzen und 6 Eigentumswohnungen zur Lahnseite hin.
Die IG MARSS hält diese weitere 'kolossale' Bebauung für keine glückliche städtebauliche und architektonische Lösung. |
Und warum ein Spatenstich Anfang Juni, wenn die Arbeiten erst im Herbst beginnen sollen?
2003: IG MARSS schlägt saisonale Begrünung der Fläche zwischen Kunsthalle und Dresdner Bank im Sommer vor |
Mit Schreiben vom 27.3.2003 an die Investorengemeinschaft von Marburg Mitte (Multiplex/Kunsthalle/Luisabadgelände) schlug die IG MARSS vor, bei weiterer Verzögerung des Baubeginns bis in den Herbst hinein die derzeit wenig attraktive Leerfläche kurzfristig zu begrünen. Damit solle mitten in Marburg während der Sommermonate eine für die Bevölkerung attraktive Fläche geschaffen werden. Die IG MARSS bot an, die Aussaat von Rasen selbst zu organisieren. Für die Bepflanzung wurde eine Bürgeraktion mit Musik im Mai vorgeschlagen, in der an einem Sonntag dazu aufgerufen würde, mit Sommerblumen und anderen einjährigen Pflanzen zur Begrünung beizutragen. Seit Jahren ist das Gelände vor dem Biedermeierhäuschen neben der Kunsthalle in einem desolaten Zustand und braucht in jedem Fall dringend eine Entsorgung von Abfall und Schutt.
Leider hat die Investorengemeinschaft diesen Vorschlag mit der Begründung abgelehnt, man rechne noch im April mit den letzten Abschlüssen, sodass mit einem baldigen Baubeginn zu rechnen sei.
Inzwischen:
Noch Mitte November 2003 ist von einem Baubeginn keine Rede. Im Gegenteil : man spricht von weiteren Modifizierungen des Gebäudes...Es haben Bohrungen auf dem Gelände stattgefunden.
2002: Laut Pressebericht von Anfang Dezember 2002 in der MNZ erwartet Architekt und Unternehmer Ehrig den Baubeginn des letzten Bauabschnitts nicht vor Mitte 2003!
Als Grund gibt Ehrig an, zuerst Auflagen der Kreditinstitute erfüllen zu müssen, die den Nachweis eines hohen Prozentsatzes verkaufter bzw. vermieteter Flächen verlangen. Für Kritiker dieses Bauvorhabens bedeutet dies die Bestätigung schon früher geäußerter Bedenken, daß zumindest an Gewerbeflächen in dieser Lage und Größenordnung kein Bedarf besteht. Auch der größte Laden im ersten Bauabschnitt mit weit über 1000qm Fläche ist weiterhin unvermietet.
Am 5.11.2002 stellte die IG MARSS dem Gestaltungsbeirat ihre beiden Konzepte für eine alternative Bebauung der restlichen Fläche vor (Otto Ubbelohde Park oder reduzierte Bebauung). Natürlich erfolgte diese Anhörung viel zu spät.
Planer und Architekt Ehrig hatte ein nach den Wünschen von Gestaltungsbeirat und Denkmalbeirat geändertes Konzept vorgelegt, das einen zur Biegenstraße hin abgeschlossenen Baukomplex vorsieht. Die IG MARSS befürchtet eine Überschreitung der zulässigen bebaubaren Fläche, da bereits der Kino/Kunsthalle Komplex mit rd. 2,30 m über die Baugrenze hinaus gebaut wurde und -sichtbar für alle - das Biedermeierhäuschen zum Teil verdeckt. Nach Ansicht der IG Marss sollte die restliche Bebauung zumindest eine größere parkähnliche Fläche zwischen Kunsthalle und neuem Gebäude vorsehen.
2001
Kleine Anfrage Bündnis 90/Die Grünen 14.12.2001
BETREFF:
Wie ist der derzeitige Planungsstand für das noch freie Grundstück
in Marburg-Mitte (Schlachthofgelände)?
STELLUNGNAHME:
Gleichlautend wie die Kleine Anfrage der
Stadtverordneten Pauli Spies (Nr. 15 11/01); Vorlage VO/0537/2001, wird auch diese Frage beantwortet.
Nach Rücksprache mit einem Vertreter der Investorengemeinschaft Schlachthof-Luisabad (IVG)sollen im nächsten Jahr die Baueingabepläne für das Grundstück des ehem. Luisabades eingereicht werden, und es soll dann mit der Bebauung begonnen werden.
Die IG MARSS bemängelte in einem Schreiben an den Magistrat, dass die rechte Aussenkante der Kunsthalle das Biedermeierhäuschen erheblich verdeckt, obwohl im ursprünglichen Plan eine optische Achse so gelegt war, dass das Biedermeierhäuschen frei sichtbar war.
In seinem Antwortschreiben vom 13.3.2002 bestätigt der zuständige Dezernent BGM Vaupel, daß die " festgesetzte Baugrenze auf einer Länge von ca. 30 m um im Mittel ca. 2,50 m überschritten" wird.
"Im Rahmen des Bauantrages" sei dann, "bezogen auf die südwestliche Baugrenze, für die Nebenräume der Kunsthalle die Überschreitung zugelassen worden, da sie städtebaulich vertretbar" sei.
IG MARSS findet, daß , wer sich der Weiterführung einer Idee von einer Grassi-Achse rühmt, hier einen planerischen und ästhetischen Fauxpass begangen hat
Auf eine erneute Anfrage der IG MARSS an BGM Vaupel, teilte dieser am 27.5.04 mit, daß eine Verschiebung des neuen Baukörpers um 3 Meter erfolgen soll, um dies auszugleichen.
Ebenfalls fand der Vorschlag der IG MARSS, die lange Reihe unbenutzter Fahrradständer entlang der Kunsthalle zu entfernen die Zustimmung des Magistrats.
2002
Alternativer Vorschlag für Gestaltung und Bebauung Restfläche ehem.Luisabad: Der Otto Ubbelohde Park!
Nach den Vorstellungen des IG MARSS Vorstandmitglieds und Ingenieurs Gerhard Haberle könnte das bislang noch unbebaute Grundstück des ehemaligen Louisa-Bades zu einem attraktiven Mittelpunkt gestaltet werden - wenn es nicht bebaut würde.
Stattdessen schlägt Haberle vor, den unterirdisch unter die Biegenstraße in der Nähe von der Weidenhäuserbrücke in die Lahn mündenden Seitenarm der Lahn oberirdisch über das Areal in die Lahn zu leiten (siehe Skizze). Links und rechts davon würden Grundflächen entstehen und Ziergehölze und Bäume gepflanzt werden. Zwischen den grünen neuen Lahnufern und der Kunsthalle bleibt der Blick frei auf das Biedermeierhäuschen, das schon Otto Ubbelohde in einer Zeichnung verewigte.
Als Ergänzung zur benachbarten Kunsthalle könnte ein Skulpturenparkentstehen. Das architektonisch nicht besonders ansprechende Gebäude der Stadtwerke könnte durch hohen Baumbewuchs ringsherum etwas aus dem Blickfeld gerückt werden.
Voraussetzung sei natürlich, so Haberle, daß die Stadt Marburg unverzüglich alle Möglichkeiten ausschöpft, um dieses Grundstück zurück zu erwerben. Für die Gestaltung solle ein Wettbewerb ausgeschrieben werden, um triste Ergebnisse wie den Zootomie-Platz zu vermeiden.
Es sei allerhöchste Eile geboten, bevor die Investoren nach der Absage der Volksbank zu neuen Planungen übergehen würden. Haberle hofft auf die Einsicht und Kooperation des Unternehmers Ehrig, dessen 'Neue Mitte' von dieser Neugestaltung nur profitieren könnte -als Alternative zu einem weiteren großen Klotz wie den Cineplex Komplex an dieser Stelle.
Aus Zeiten Ubbelohdes stammt die nebenstehende Skizze eines möglichen Parks zwischen Schlachthof (links) und Nebenarm des Mühlgrabens.
Oben befindet sich das Biedermeierhäuschen. Die linke Parkhälfte ist bereits von der Kunsthalle überbaut. Der Blick auf das Biedermeierhäuschen ist heute von der Biegenstraße her leider teilweise von der Kunsthalle verdeckt. Eine gerade Achsenführung wäre vorteilhafter gewesen.
So könnte der Park vielleicht aussehen:
Marburgs 'Neue Mitte'
liess sich leider nicht verhindern. Magistrat (unter der Führung von OB Möller
und ex-Stadtrat Dr.Gotthold) und Investoren (M.Ehrig & Co.) haben mit viel
Beton und architektonischer Häßlichkeit einen weiteren Schandfleck zwischen
Erlenringcenter und Historischer Altstadt geschaffen.
Vom ursprünglichen
Entwurf des italienischen Architekten Grassi blieb im Grund auch nicht die
heute noch in Anspruch genommene 'Grassi-Achse' zwischen Oberstadt und Erlenring
übrig.
Die
'Grassi-Achse' wie sie ursprünglich einmal im Entwurf Grassi geplant
war:
Gerhard Haberle und Werner Kramer in der OP:
Was bisher von der Planung zu sehen war, kann keine Begeisterung wecken. Es zeigt sich, daß mit der Bebauung des Schlachthofgeländes keineswegs die letzte Chance in der Innenstadt genutzt wird, sondern daß sich eine weitere städtebauliche Katastrophe abzeichnet, die sogar das Erlenring-Center in den Schatten stellen wird. Wir führen den Nachweis für diese Behauptung und beschränken uns dabei auf das Erscheinungsbild: Biegenstraße: Es ist sicher nicht einfach, ein Multiplex- Kino und eine Kunsthalle unter einem Dach zu vereinen.
Aber das ist auch gar keine gute Idee,
sondern der Kardinalfehler der Planung. Denn so wird die riesige Kinokiste noch
ein gutes Stückgewaltiger, und es entsteht ein nahezu symmetrischer Baukörper, der dem
tatsächlichen Inhalt nicht entspricht.
So kommt es, daß sich die Marburger Kunsthalle hintereiner Fassade
verstecken muß, die einem Obi-Bau-Markt gut zu Gesicht stehen
Da hilft auch keine Flach-Dachbegrünung, um den Ökologen Gras in die Augen zu streuen. Wir übertreiben?
Man studiere das Modell! Fazit: Das planende Büro ist mit dieser Aufgabe gestalterisch vollständig überfordert. Hätte man einen Architektenwettbewerb ausgelobt, wie es einem Bauvorhaben von dieser Bedeutung für Marburg zukommt, diese Planung wäre im ersten Rundgang aus der Konkurrenz herausgeflogen. Ein Planungsstopp und eine komplette Neuplanung nach einem Wettbewerb sind auch die einzige Rettung."